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Nervosität und innere Unruhe: Was kann die Homöopathie leisten?

Von Helga Wiesmann
erstellt

Unsere Inhalte werden in einem mehrstufigen Prozess medizinisch-wissenschaftlich geprüft

Kurz erklärt

Nervosität und innere Unruhe können unterschiedlichste Ursachen haben. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ADHS geht oft mit diesen Symptomen einher. Sie betrifft etwa 5 % der Kinder und Jugendlichen und ist eine neurologisch-psychische Störung, die auch mit Unaufmerksamkeit, Impulsivität sowie großem Aktivitätsdrang (Hyperaktivität) einhergeht. Es sind mehr Jungen als Mädchen betroffen. Typische, zusätzliche Merkmale der ADHS sind schnelle Stimmungswechsel, verminderte Belastbarkeit bei Stress und Desorganisation. Eine von außen auferlegte Einschränkung des Aktivitätsdrangs bewirkt häufig eine Verschlimmerung.

Unruhige Frau vorm Bildschirm

Nervosität, innere Unruhe, ADS oder ADHS?

ADS bzw. ADHS werden heute als eine Störung in der Entwicklung des Nervensystems betrachtet, die schon früh in der Kindheit auftritt und das Leben in der Familie, in Kindergarten und Schule bis hin zum Berufsleben beeinträchtigt. Die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis, die Wahrnehmung und Sprache sowie die Fähigkeiten zu sozialer Interaktion und dem Problemlösen sind betroffen. Innere Unruhe, Nervosität und eine Grundanspannung sind immer dabei, vor allem erwachsenen Menschen macht sie besonders zu schaffen. Die Diagnose erfordert ein großes Maß an Genauigkeit. Bei ADS steht mehr als die Hyperaktivität und Impulsivität das Aufmerksamkeitsdefizit im Vordergrund. Hier sind Jungen und Mädchen etwa gleich oft betroffen. ADHS ist nicht leicht zu behandeln, vor allem wenn Eltern ihrem Kind starke Medikamente ersparen wollen.

Bei ADS/ADHS handelt sich also um eine neurologische Erkrankung und nicht, wie man früher oft dachte, um eine Verhaltensstörung. Dennoch kann auch verhaltenstherapeutisch gearbeitet werden, um die Symptome besser zu bewältigen. 

Nach dem „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders”, 5. Ausgabe (DSM-5) gibt es drei Arten von ADHS:

Zu den Risikofaktoren und mögliche Ursachen für ADHS zählen ein niedriges Geburtsgewicht, Kopfverletzungen, Eisenmangel, obstruktive Schlafapnoe, Bleiexposition und Alkohol-, Tabak- und Kokainkonsum der Mutter während der Schwangerschaft.

Begleitet wird die Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsschwäche bei ADHS oft von Schlafstörungen, Nervosität, Anspannung sowie einer Lese-Rechtschreib-Schwäche. Das Umfeld in Familie und Schule nimmt oft unangemessenes Verhalten im Alltag wahr.

Für die Diagnose ADHS ist die Frage entscheidend, ab wann die Auffälligkeiten bei Ihrem Kind auftraten. Die ICD-Kriterien (Internationale Klassifikation der Krankheiten) sind da inzwischen sehr genau, denn man will Kinder nicht irrtümlich als krank einstufen. Sicher kann die Diagnose nach ICD-Kriterien erst nach dem dritten Lebensjahr gestellt werden.

ADHS bei Kindern

Wie verhält sich ein Kind mit ADHS?

ADHS stellt auch für Eltern eine Herausforderung dar. Der Zappelphilipp von Wilhelm Busch stellt das hyperaktive Kind dar. Ruhig sein und stillsitzen, vor allem dann, wenn es erwartet wird, ist sehr schwer. Für andere Menschen kann das in einem Übermaß anstrengend und erschöpfend werden, schon beim bloßen Zuschauen. Es gilt für alle Beteiligten, einen konstruktiven Umgang mit ADHS zu lernen. ADHS-Kinder neigen dazu, anderen ins Wort zu fallen, sehr laut zu sprechen und zu spielen, ständig in Bewegung sein zu müssen, herumzuzappeln und einfach nicht stillsitzen zu können.

Wenn die Impulskontrolle schwierig ist, kann es gefährlich werden: da wird eine Straße überquert, ohne nach links oder rechts zu schauen, spontane Aktionen machen das Leben unberechenbar. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene neigen zu plötzlichen Aktionen wie das Verlassen der Schule oder des Jobs, ohne die Folgen zu überdenken.

Eltern von ADHS Kindern sind oft über ihre Grenzen gefordert im Umgang mit ihrem Kind. Die „Eine“ Therapie gibt es nicht und oft wollen Eltern auch nicht mit starken Medikamenten eingreifen. Die Anspannung ist stets groß und oft weiß dann auch der Arzt nicht wirklich weiter. Oft machen Ärzte die Erfahrung, dass gegen Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen ein zuverlässiges Mittel nur schwer zu finden ist.

In welchem Alter zeigt sich ADHS?

Die Symptome wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität beginnen bereits oft vor dem 4. Lebensjahr. Das Hauptalter, in dem die Diagnose ADHS gestellt wird, liegt zwischen 8 und 10 Jahren. Die Konzentrationsschwäche zeigt sich, wenn eine komplexere Aufgabe gelöst werden soll, bei der sowohl Wachsamkeit, Reaktion, räumliche Wahrnehmung und gerichtetes Hören gefordert sind.

Betroffene mit ADS, bei denen das Symptom Aufmerksamkeitsstörung im Vordergrund steht, erhalten ihre Diagnose zuweilen erst nach der Pubertät. 

Was beruhigt Kinder mit ADHS?

Im Zusammenleben sind Routinen, klare Anweisungen und Regeln wichtig. Die gesteckten Ziele müssen realistisch sein. Es braucht bei ADHS große Aufmerksamkeit, um Reizsignale zu erkennen und zu achten. Sport und Hobbys gleichen zuweilen die Spitzen von Anspannung und Unruhe aus. Betroffene Kinder werden in der Schule oft gemobbt, weil sie mit ihrer Hyperaktivität und Unruhe ständig aus dem Rahmen fallen. Gerade deshalb sind Lob und Anerkennung besonders wichtig. Bei allem heißt es auch für die Eltern, auf die eigenen Bedürfnisse achten zu lernen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein gutes soziales Netz ist Gold wert.
Beruhigende Tropfen aus der Homöopathie können im Alltag sowohl für die Kinder als auch für die Eltern zur Hand genommen werden. Egal, in welcher Art Grundtherapie ein Kind ist, vermögen sie auf sanfte Weise Ruheimpulse zu geben und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.

Mann unkonzentriert vorm Bildschirm

ADHS bei Erwachsenen

Die Störung beginnt immer in der Kindheit und sie kann bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Die ADHS Symptome verschieben sich mit den Jahren vom äußeren Zappeln hin zu einer steten inneren Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und Ungeduld. Wenn von außen Inaktivität aufgezwungen wird, durch längere Flüge oder lange Besprechungen, kann das negative Gefühle erzeugen und die innere Unruhe immens verstärken. Betroffene meiden dann Flugreisen und Marathon-Meetings in der Regel - ist das nicht möglich, dann drückt sich die innere Unruhe häufig im Wippen mit dem Fuß oder Trommeln mit den Fingern aus.

Berufe, die starke Konzentration erfordern, stellen ein Problem dar. Die Umgebungsreize sind häufig zu stark. Bei ADHS rutschen die Gedanken oft weg und es macht sich ein Gedankenkarussell breit. Texte müssen mehrmals gelesen werden, um inhaltlich erfasst zu werden. 

Ein Mensch mit ADHS macht durchs ganze Leben hindurch die Erfahrung, dass sein Verhalten, seine Impulsivität und die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung – oft verbunden mit Schlafstörungen - im Alltag und im Kontakt zu anderen Menschen ein Problem darstellen. Mit welcher Therapie können die Symptome behandelt werden? Ist die Erkrankung heilbar?

Kann man die Behandlung von ADS homöopathisch unterstützen?

Kann ADS-Kindern und Jugendlichen mit Mitteln der Homöopathie geholfen werden? Dieser Frage ging eine Forschungsgruppe an der Universität Bern nach. Im Rahmen einer Studie in Bezug auf die Anwendung der klassischen Homöopathie konnte klar belegt werden, dass eine solche Behandlung gute Ergebnisse zutage fördern kann. 
Bei der Studie wurde ein Punktesystem eingesetzt, mit dem man die Ausprägung der Symptome von ADS erfasste. Eine hohe Punktzahl bedeutet: starke Ausprägung der Symptome. Das Ziel der Behandlung war, die Punktezahl auf ein normales Maß zu senken. Dies drückte sich darin aus, dass die Jugendlichen in Schule und Familie gut zurechtkamen. Die Verbesserung durch den Einsatz homöopathischer Einzelmittel konnte in der Studie belegt werden. Besonders wichtig: Es handelte sich um eine Placebo-kontrollierte Studie. Die Besserung war also eindeutig mehr als der oft unterstellte Placebo-Effekt der Homöopathie.
Das Fazit der Autoren war beeindruckend:
„Statt mit Ritalin können die Jugendlichen also auch mit homöopathischen Mitteln behandelt werden. … Bei einigen Probanden dauerte es bis zu einem halben Jahr, bis sich der verbesserte Gesundheitszustand verfestigt hatte. Dann aber blieb er sehr stabil – über Jahre hinweg.“ 

ADHS – ein Thema fürs Leben

Bei nur 10 % der Kinder mit ADHS verliert sich die Störung im Erwachsenenalter fast vollständig. Ein Mensch mit dieser Diagnose muss lernen, dass es immer wieder Phasen im Leben gibt, in denen die Dinge unkontrollierbarer sind als zu anderen Zeiten. Heilbar ist ADHS bis dato leider nicht. Welche Therapie oder welches Medikament die Ärztin bzw. der Arzt jeweils empfiehlt, hängt immer auch von der Intensität der Störung ab.

Grundsätzlich gilt es, eine ADHS Behandlung immer wieder zu überdenken, da sich die Symptome im Laufe des Lebens verändern können.
Verhaltenstherapie und Medikamente sind die Mittel der Wahl, wobei der Einsatz von Ritalin bei Eltern oft großes Unbehagen hervorruft. Ein Medikament, das in dieser Art umstritten ist, stellt für Viele nicht das Mittel der Wahl in der Behandlung dar. Deshalb lohnt sich möglicherwiese ein Versuch, mit Homöopathie einzuwirken, wenn die Nervosität und die innere Unruhe stark im Vordergrund stehen und das Gesamtbild der Erkrankung nicht zu massiv ist. 

Welches homöopathische Mittel kann beruhigend auf die Nerven wirken?

Bei ADHS Symptomen wie Nervosität, Verstimmungszustände oder auch Schlafstörung, können Eltern ihrem Kind mit Homöopathie durchaus gute Unterstützung geben. Homöopathische Komplexmittel wie z.B. Pasconal-Nerventropfen, die aus verschiedenen Wirkstoffen zusammengesetzt sind, können bei innerer Unruhe, Schlafstörungen und Reizbarkeit angewandt werden. Sie sind bereits bei Kindern ab 1 Jahr einsetzbar. Die Tropfen können auch eine schulmedizinische oder verhaltenstherapeutische Behandlung gut ergänzen.
Eine andere Möglichkeit sind die homöopathischen Pascolibrin Tropfen. Diese wirken sanft gegen nervöse Störungen und Stimmungsschwankungen durch fünf natürliche Inhaltsstoffe.
Wollen Eltern ihr Kind homöopathisch behandeln, gibt es also mehrere Mittel, die zur Verfügung stehen.
Doch auch bei ADHS im Erwachsenenalter kann die Homöopathie eine gute Wahl sein: Es können Komplexmittel als Tropfen oder auch Einzelmittel als Globuli zur Anwendung kommen. Sie wirken im Sinne einer Reiztherapie gezielt auf die Beschwerden. 

Mann macht Sport

Was kann man gegen Nervosität und innere Unruhe tun?

Wer versucht, von außen und mit Disziplin gegen die innere Unruhe bei ADHS anzugehen, wird bemerken, dass sie sich unter Druck eher verstärkt. Bei Kindern sind ein stabiles Umfeld und klare Regeln dennoch wichtig. Ein erwachsener Mensch wird die Phasen, in denen die Unruhe größer ist, durch seine Lebenserfahrung in der Regel besser zu meistern wissen und die entsprechende Behandlung immer wieder anpassen. Eine gute Ernährung, Sport, Bewegung, Regelmäßigkeit und ein Wissen um die eigenen Grenzen legen innere Weichen für mehr Ausgeglichenheit. Mit homöopathischen Arzneimitteln kann diese Regulierung gut unterstützt werden.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs


Pasconal® Nerventropfen 
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Schlafstörungen bei Nervosität. Enthält 48 Vol.-% Alkohol. 
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen 
 


Pascolibrin® Tropfen
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Verstimmungszustände und nervöse Störungen. Enthält ca. 34 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 Tropfen. 
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen

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